Über die Toscana und Chateauneuf-du-Pape in die Champagne

Auch uns packt das Fernweh und die Neugierde auf gute Weine. Deswegen fahren wir nicht direkt in die Champagne, sondern machen einen "kleinen" Umweg über die Toskana, das Piemont und über Chateauneuf-du-Pape. Die Termine mit den Winzern stehen und wir werden Euch gerne von den Verkostungen vor Ort berichten.

Nach einer Zwischenübernachtung in Luzern geht es nach Florenz. Von dort aus wollen wir einige Ausflüge, vor allem nach Montalcino machen. Der Brunello di Montalcino ist einer der drei großen italienischen Roten. Hier treffen wir

Luca Brunelli auf seinem Weingut Martoccia in Montalcino/Toskana

 

Danach geht es ins Piemont, wo wir unseren Freund Paolo Manzone und seine Frau Luisella auf ihrem Weingut in Serralunga d'Alba treffen. Hier gibt es den zweiten der drei großen italienischen Roten: den Barolo.

Paolo Manzone in Serralunga d'Alba/Piemont

 

Über die Alpen geht es in die Provence in die Weinbauregion Côtes-du-Rhône. Genau genommen nach Avignon, um von dort aus Weingüter in Chateauneuf-du-Pape zu besuchen:

Château Fortia, Chateauneuf-du-Pape

Domaine André Mathieu, Chateauneuf-du-Pape

 

Mit Zwischenübernachtung in  Auxerre geht es dann in die Champagne, wo wir unsere "Champagnerfreunde" treffen. Traditionell ist unsere Basis in der Champagne Ay und wir wohnen bei unserem lieben Freund Philippe, Chef des Hauses Champagne Roger Brun. Von dort aus geht es in die Top-Lagen der Champagneranbaugebiete der Montagne-de-Reims, der Côte-des-Blancs und im Vallée-de-la-Marne....

Darüber später mehr...

Der Weg vom Rheinland in die Toskana ist weit. Daher machen wir eine Zwischenübernachtung auf der Hälfte der Strecke in Luzern am Vierwaldstättersee.

Das Hotel Schlüssel liegt am pittoresken Franziskanerplatz, unweit vom See. Praktisch ist es, dass direkt gegenüber unser Auto im Parkhaus Kesselturm sicher geparkt werden kann.

Die weltbekannte Kapellbrücke ist nur wenige Meter entfernt. Sie überspannt hier seit 1332 die Reuss, die hier aus dem Vierwaldstätter See wieder heraustritt.  Mit Blick auf die Kapellbrücke genießen wir hier an einem lauen Frühsommerabend in der Vinothek Opus einige Gläser Schweizer Weißwein. Wir bleiben unserem Grundsatz treu: Wir geben dem heimischen Wein den Vorzug. Heute Abend einem weißen Satz (Grüner Veltliner und Riesling) aus Luzern und einen Pinot Blanc aus Graubünden. Diese Weißweine sind solide gemacht und schmecken vorzüglich.

Am Morgen geht es nach einer Joggingrunde am See (nicht um den See, das wären 155 km), weiter gen Italien.

Nach der Alpenquerung, einer eher langweiligen Fahrt durch die Po-Ebene und einer schönen Passage des Apennin erreichen wir am Mittwoch Florenz. Wir haben das Hotel Spadai direkt in der Nähe des Doms ausgewählt, um 3 Tage und Nächte in zentraler Lage zu verbringen. Eine sehr gute Wahl. Allerdings ist die große Herausforderung für uns, mit unserem SUV durch die engen Gassen zur noch engeren Garage zu gelangen. Die Garage Michelangelo, direkt um die Ecke nur wenige Schritte vom Hotel entfernt, haben wir vorab gebucht. Dort erwartet uns ein netter Mitarbeiter, der den Wagen für uns parkt und wir gehen ins Hotel und checken ein.

Am Donnerstag machen wir uns auf zu einer Landpartie durch die Toskana mit dem Ziel Montalcino. Vorher schauen wir uns aber die schöne Stadt Siena im Süden der Toskana an und nehmen dort ein kleines Lunch zu uns. Dann geht es weiter nach Montalcino, um bei Martoccia einige Rotweine zu verkosten. Marco, die rechte Hand des Inhabers Luca, hat uns bereits auf der hübschen Terrasse einige Häppchen zurechtgestellt. Von der Terrasse blickt man weit in die Toskana hinein und sieht auf die Weinberge mit den Sangiovese-Rebstöcken. 

Seine Top-Weine sind der Brunello di Montalcino und der Brunello de Montalcino Riserva. Beide gekeltert aus einem Klon der Sangiovese-Traube, hier Brunello genannt. Hiervon lassen wir uns einige Flaschen nach Hause schicken. Auch seine „einfacheren“ Roten, sind sehr gute Rotweine, von denen wir uns auch ein paar Flaschen zusenden lassen.

Nun müssen wir aber wieder aufbrechen, da die Rückfahrt schon etwa 2 Stunden dauert.

Nach 3 Tagen Toskana geht es weiter ins Piemont, zu Luisella und Paolo Manzone. Zum Glück hat Luisella noch ein Gästezimmer auf ihrem Weingut verfügbar. Es liegt traumhaft schön inmitten ihrer Weinberge.

Zur Begrüßung führt uns Paolo mit einer Verkostung durch seine hervorragenden Weine. Die Palette reicht von einem souverän ausgebauten Barbera d‘Alba über seinen Barolo Serrelunga d‘Alba bis hin zu seinen TOP-Barolo Meriame und Riserva, die mit den besten Barolos mithalten können.

Abends essen wir im Restaurant Tre Casa, das uns bereits beim letzten Mal gehobene italienische Küche mit guter Weinbegleitung serviert hat. Das Essen ist tadellos und das Personal sehr sympathisch kompetent. Beim Barolo lagen wir diesmal daneben. Ein 2016er Massolino war wohl noch zu jung. Da hätten wir besser den Riserva oder den Meriame von Paolo Manzone genommen, der auch auf der Karte geführt wurde. Dennoch ein gelungener Abend und ein empfehlenswertes Restaurant.

 

Für einen kurzen Besuch bei den Nebbiolo-Reben in den Weinbergen von Serralunga d‘Alba reicht die Zeit noch, bevor es über die ligurischen Alpen und die provencalischen Voralpen nach Avignon und Châteauneuf-du-Pape geht.

 

Nach Ankunft in unserer sehr schönen Unterkunft „Face au Palais“ im Zentrum von Avignon und einem guten Abendessen machen wir uns am nächsten Morgen auf, um einige Winzer in Châteauneuf-du-Pape zu besuchen. 

 

Unser erster Ziel ist Chateau Fortia in Châteauneuf-du-Pape. Das Château Fortia befindet sich seit 1890 im Familienbesitz. Es hatte eine bedeutende Rolle in der Qualitätsentwicklung aller französischen Weine, war doch sein Eigentümer, Baron Pierre Le Roy, einer der Initiatoren zur ersten AOC (Appellation d'origine contrôlée), nämlich Châteauneuf-du-Pape AOC, im Jahr 1930. Alle anderen heutigen AOC folgten diesem Beispiel. Es ist zwischenzeitlich eines der wichtigsten Kriterien zur Bewertung der Qualität französischer Weine.

Das Weingut mit einer Anbaufläche von 32 Hektar wird heute geführt von Anna Olejnik und Sandra Rochel.

Anna führt uns durch den Keller und zeigt uns die großen Fuderfässer (französisch: foudres), in denen die hochwertigen roten Châteauneuf-du-Pape-Weine reifen.

Die Palette der Weine reicht von einem weißen über klassische rote Châteauneuf-du-Pape bis hin zu den Top-Weinen „Réserve“ und „Secret des Terres“.

Diese Weine können demnächst in unserem digitalen Weinkeller  www.GrandCruWein.de erworben werden.

 

…und weiter geht‘s zur Domaine André Mathieu in Châteauneuf-du-Pape. Diese Domaine ist seit dem Jahr 1600 in Familienbesitz. Aus den 13 verschiedenen Rebsorten, die die Familie auf 13 Hektar anbaut, werden neben roten auch weiße Châteauneuf-du-Pape ausgebaut. Sein Cuvée Centenaire wird aus Trauben gemacht, deren Rebstöcke über 100 Jahre alt sind. Ein herausragender Rotwein. Stolz zeigt uns André Mathieu seinen Keller. Auch hier nehmen wir von den Roten jeweils 2 Kartons mit. Auch diese Weine sind bei uns erhältlich.

 

 

Die Zeit rast und wir müssen Avignon schon wieder in Richtung Champagne verlassen. Da uns die Fahrt aber etwas weit erscheint, übernachten wir im Hotel Maxime in Auxerre, direkt am Ufer der Yonne. Auxerre ist eine typische französische Stadt in „la France profonde“. Sehenswert aufgrund gut erhaltener historischer Bauten und mit guten Restaurants, allen voran das „Le jardin gourmand“ am Boulevard Vauban. Nicht zu Unrecht vielfach ausgezeichnet präsentiert der Koch Pierre Boussereau seit 42 Jahren seine herausragenden Kochkünste. Nicht nur serviert , sondern geradezu zelebriert wird das Essen von seinem Maître d’hôtel Olivier Laplaine.  Wir wählen ein Menü mit 4 Gängen und Weinbegleitung. Jeder Gang ist ein Erlebnis. Später rollen wir begeistert und satt wieder ins Hotel.

Am nächsten Morgen geht es auf in die Champagne, um mit unseren Freunden und Beratern in Champagner-Fragen Gerhard, Martina und Hedi die Champagne zu besuchen.

Endlich kommen wir in die Champagne, um Neues zu entdecken und Vorräte aufzufüllen. Die Champagner, über die wir hier berichten, und viele weitere Champagner können sie gerne in unserem virtuellen Champagnerkeller kaufen. Es lohnt sich, hier einmal vorbeizuschauen. 

In Hautvillers treffen wir bei unserem Winzer Jean-Pierre Patigny unsere Freunde. Jean-Pierre Patigny baut in seinen Weinbergen in Hautvillers die drei wichtigsten Rebsorten an, die zur Champagnerherstellung verwendet werden: die beiden roten Trauben Pinot Noir und Pinot Meunier, sowie die weiße Traube Chardonnay. Seine Weinberge sind klassifiziert als 1er Cru. Nach einer kleinen Dégustation (mit Ausnahme der Fahrer!) und dem Kauf einiger Kartons geht es weiter zu Champagner Lamiable nach Tours-sur-Marne.

Ophélie Lapie-Lamiable hat vor einigen Jahren die Leitung des Hauses von ihrem Vater Jean-Pierre Lamiable übernommen. Sie hat  gemeinsam mit ihrem Mann die Palette an Champagner deutlich ausgeweitet und  den Flaschen ein ansprechendes stilvolles Design gegeben. Ihre Grand-Cru-Champagner der Reihe „d‘Étoiles“ bieten für jeden Geschmack etwas: Terre d‘Étoiles (brut), Souffle d‘Étoiles (extra brut), Graines d‘Étoiles (non-dosage) und noch einen Rosé (Éclat d‘étoiles). Dieser ist zur Zeit ausverkauft, zum Glück haben wir noch einige Flaschen in unserem Keller. Hinzu kommen 4 Millésimes (Jahrgangschampagner), die vielfach ausgezeichnet wurden. Außergewöhnlich: Ophélie bietet auch einen süßen Champagner an: Bankize. Auf Eis getrunken ist er ein vorzüglicher Aperitif im Sommer oder ein guter Cocktail, der insbesondere von jungen Damen in den Pariser Clubs gerne getrunken wird.

 

Nach unserem Einkauf bei Ophélie fahren wir zu unserem Freund Philippe Brun nach Ay, wo er mit seinen besonderen Grand-Cru-Champagner Roger Brun auf uns wartet. Philippe berichtet uns (wie bereits zuvor auch Ophélie Lamiable), dass die Preise für Champagner steigen. Nicht nur weil die Produktionskosten für Flaschen, Etiketten, Capsule, Muselet usw. deutlich steigen, sondern auch, weil sich der Markt seit dem Krisenjahr 2020 deutlich verändert hat: Im Jahr 2020 hat das Comité Champagne aufgrund des Corona-bedingten Einbruchs im Absatz die Erntemenge auf 8000 kg/Hektar reduziert, um einen Preisverfall zu verhindern. Als im Jahr 2021 die Traubenlese nur einen geringen Ertrag brachte, mussten die Winzer in großem Umfang auf ihre Reserveweine zugreifen. Gleichzeitig berichten die Winzer von einer deutlichen Nachfragesteigerung weltweit seit Beginn diesen Jahres. Resultat: In den Kellern vieler Champagner-Winzer sind nur nach wenige verkaufsfertige Flaschen. Und wenn dann dieses Jahr erneut die Lese schlecht ausfallen sollte, dann werden viele Winzer auch im nächsten Jahr die Nachfrage nicht mehr befriedigen können. Zum Glück haben wir uns zuletzt noch den besonders nachgefragten Grand-Cru-Champagner von Roger Brun sichern können. Er ist erst wieder Ende des Jahres zu bekommen und auch nur in geringen Mengen. Sein Top-Millésime La Pelle ist auch ausverkauft. Ebenso sein hervorragender Rosé 4Nuits. Und auch bei Grande Réserve, Rosé Romance und Cuvée des Sires sieht’s schlecht aus. 

Nach einem Abendessen in unserem Lieblingsrestaurant in der Champagne, dem Henri IV, und einer erholsamen Nacht in den Gästezimmern von Roger Brun fahren wir zu Champagne Michel Arnould & fils, wo uns Thierry Gibelin, Schwiegersohn des Namensgebers dieses Hauses, empfängt.

Seine Champagne aus Verzenay sind allesamt Grand-Cru-Champagner, angefangen vom Blanc-de-Noirs über den Brut Réserve bis hin zu den Millésime-Champagner Carte d‘Or und Mémoire de Vignes. Von seinem Grand-Cru-Rosé sind unsere Kunden so begeistert, dass wir erneut viele Kartons mitnehmen. Sein besonderer Rosé-Millésime 2016 „La Saignée“ ist ausverkauft. Das überrascht uns nicht, ist er doch wirklich ein sehr gelungener Rosé-Saignée in einer sehr dekorativen Flasche. Zum Glück haben wir uns zuletzt noch einige Flaschen sichern können.

Wir möchten in diesem Jahr auch einmal Champagner mit einem hohen Anteil Pinot-Meunier-Trauben kosten und fahren daher weit in das Tal der Marne hinein nach Festigny. Dort empfängt uns Julien Fournier, der das Champagnerhaus seines Vaters gemeinsam mit seinem Bruder für die Zwanziger Jahre neu gestaltet hat. Sein Réserve und sein Rosé sind zwei Assemblages mit 80% Pinot Meunier. Sehr gut können wir den sehr fruchtigen Charakter dieser Traube herausschmecken. Auch hier nehmen wir mal einige Kartons mit, um sie unseren Kunden bei einer Verkostung präsentieren zu können.

 

Auf dem Rückweg vom Marne-Tal halten wir an der Kirche bei Chavot-Courcourt, einem der schönsten Fleckchen in der Champagne. Dort wir begegnen wir einem jungen Paar aus Köln beim Picknicken, die netterweise ein Foto von uns machen bei prächtigem blauem Himmel und grünen Reben.

 

Am nächsten Morgen gehen wir vor dem Frühstück bei wunderbarer Mai-Sonne in die Weinberg von Ay, um noch einmal einen Blick auf die besonderen Hügel und Reben zu werfen. Hier wachsen auf außergewöhnlichen Böden die Trauben, die die Weltmeister des Schaumweins in Flaschen abfüllen, um uns das Leben lebenswerter zu machen.

Wir würden uns freuen, wenn Ihnen unser Reisebericht gefallen hat und freuen uns auch über Ihren Besuch auf unserer Internetseite oder vor Ort in Bonn/Wachtberg (bitte mit telefonischer Voranmeldung). In unserem digitalen Champagnerkontor finden Sie viele ausgezeichnete Champagner, insbesondere auch die oben erwähnten. Unser digitales Weinkontor ist noch im Aufbau. Gerne senden wir Ihnen eine Auswahl unserer italienischen und französischen Rotweine. Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail.