Wachtberg - Erste Lage

In diesem Sommer zieht es uns nach Österreich - und zwar vor allem in die Wachau und nach Krems. Dort findet im Moment die Marillenernte statt und vor allem die frisch zubereiteten Marillenknödel sind die Reise wert. Tatsächlich sind wir aber auf der Suche nach besten Weinen...und das bedeutet in der Wachau und in Krems vor allem Grüner Veltliner.

Unseren ersten Kontakt mit herausragendem Grünen Veltliner hatten wir im letzten Jahr, als uns der Küchenchef  im Sterne-Restaurant Halbedels in Bonn einen wunderbaren Grünen Veltiner vom Weingut Hiedler in Langenlois bei Krems präsentierte. Nach Langenlois fahren wir daher mit unserem (E-)Radl und treffen dort Dietmar Hiedler, einen der jungen Winzer-Brüder Hiedler, die das Weingut führen. Hier probieren wir einige ihrer  Weine, vor allem Grüne Veltliner. Deutlich wird, dass sich die besonderen Lagen-Weine deutlich abheben vom "normalen" Grünen Veltliner. Sie sind fein, komplex und spielen unseres Erachtens ohne weiteres  in der ersten Liga der Weißweine der Welt mit.  

Besonders gespannt sind wir auf das Weingut der Stadt Krems. Der Chef, Fritz Miesbauer, wurde 2020 zum Winzer der Jahres gekürt, weil er aus den besonderen Lagen, hier Rieden genannt, Weißweine von Weltklasse schafft. Vor allem das als Erste Lage prämierte Ried Wachtberg, das ausschließlich mit Grünem Veltliner bestückt ist, reizt uns.  

Bis auf knapp 400 Meter reichen die mächtigen Lössterrassen des Wachtbergs. Aufgrund der ausgeprägten Höhenlage reifen Grüner Veltliner Trauben überdurchschnittlich spät und sorgen für einen Cool Climate Charakter.

Fritz Miesbauer präsentiert uns persönlich seine Weine. Er betreut neben den Weinbergen der Stadt Krems auch das Traditionsweingut des Stifts Göttweig. Wir arbeiten uns über die Standardweine von der Traube Grünen Veltliner hin zu den Einzellagenweinen. Schließlich gelangen wir zu 2022 Ried Wachtberg, einem Einzellagenwein der Ersten Lage Wachtberg, oberhalb von Krems. Trocken ausgebaut hat er bei einer leichten Säure von 5,9% einen Alkoholgehalt von 13%. In der Nase riecht man Blütenhonig, gelben Apfel und kandierte Orange. Am Gaumen erscheint er extraktsüß, Mango, Marille, konzentriert, elegant und hat einen langen Abgang.

Wir haben das Glück, auch einige ältere Jahrgänge zu kosten und sind begeistert vom Entwicklungspotential dieses Weins. Man kann ihn als jungen Wein sofort genießen, ihn sich aber auch ohne weiteres über 10 Jahre entwickeln lassen und dabei ganz andere Aromen schmecken. So oder so ein Weltklassewein.

Vom 2022er Ried Wachtberg sind wir so beeindruckt, dass wir sofort einige Flaschen bestellen, um sie nach einigen weiteren Stationen unserer Österreichreise nach Wien und Velden am Wörthersee wieder bei Fritz abzuholen. Jetzt wollen wir uns aber den Weinberg anschauen und radeln bei 32 Grad Celsius die Wachtbergstraße zur Ersten Lage Ried Wachtberg hinauf. Dort oben hat man einen fantastischen Blick über die wunderschöne Wachau mit ihren herrlichen Weinbergen.

Nach einigen Tagen Kultur und Stadtradeln in Wien (auch bei 33 Grad Celsius), fahren wir zum Hotel Seeschlössl in Velden, um den heißen österreichischen Sommer im erfrischenden Wasser des Wörthersees zu genießen. 

Das Hotel Seeschlössl hat einen eigenen Zugang und Strand am See und bietet seinen Gästen jeden Morgen ein hervorragendes Frühstück auf der Außenterrasse mit Blick auf den Wörthersee.

Auf der Rückfahrt nach Krems warten im städtischen Weingut bereits die von uns reservierten Flaschen zum Weitertransport vom Wachtberg über der Donau nach Wachtberg über dem Rhein bei Bonn, dem Sitz unseres Champagnerkontors.

Bei unserer Zwischenstation in Passau kommen wir angesichts der Hitze nicht umhin, im Biergarten getränketechnisch fremd zu gehen und unseren Flüssigkeitshaushalt mit Löwenbräu-Radler wieder auszugleichen.

Unser Abstecher nach Österreich war eine sehr schöne Reise mit einer herausragenden Neuentdeckung - dem Grünen Veltliner der Ersten Lage Wachtberg bei Krems. Wenn Sie an diesem Wein interessiert sind, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail. Unsere nächste Reise geht im Herbst wieder in die Champagne. Hierüber werden wir auch wieder in diesem Blog berichten.